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von Helene Schenk von cam⁺ in Bozen

Osteopathie kann bei Kinderwunsch eine unterstützende Rolle spielen, insbesondere wenn es um die Verbesserung der allgemeinen körperlichen Gesundheit und das Lösen von Blockaden geht, die den natürlichen Fortpflanzungsprozess beeinträchtigen könnten. 

Osteopathen arbeiten mit der Annahme, dass der Körper eine Einheit ist und dass Störungen im muskulären, skelettalen oder faszialen System Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Organfunktionen haben können.

Vorteile der Osteopathie bei Kinderwunsch

1. Förderung der Durchblutung

Osteopathie kann helfen, die Durchblutung und den Lymphfluss zu verbessern, was insbesondere im Bereich der Fortpflanzungsorgane wichtig ist. Eine bessere Blutzirkulation kann helfen, den Hormonhaushalt zu regulieren und das allgemeine Gleichgewicht des Körpers zu verbessern.

2. Stressabbau

Stress kann eine der größten Hürden für den Kinderwunsch sein, da er hormonelle Störungen verursachen kann. Osteopathische Behandlungen, die auf Entspannung und Stressabbau abzielen, können das vegetative Nervensystem beruhigen und so zu einer besseren Fruchtbarkeit beitragen.

3. Lösen von Blockaden

Blockaden im Beckenbereich oder der Wirbelsäule können sich negativ auf die Fortpflanzung auswirken, da die Innervation auch vom Rücken kommt. Durch gezielte osteopathische Techniken können solche Blockaden gelöst werden, was die Nerven in ihrer Funktion unterstützen kann.

4. Unterstützung bei hormonellen Ungleichgewichten

Osteopathie kann helfen, das hormonelle Gleichgewicht durch gezielte Techniken im Bereich der Hypophyse zu regulieren, insbesondere wenn es mit Stress, Toxinen oder kranialen Blockaden zusammenhängt. Dies kann vor allem bei Frauen mit Zyklusstörungen oder bei denen, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, von Bedeutung sein.

5. Verbesserung der Körperhaltung und Flexibilität

Eine schlechte Körperhaltung oder verspannte Muskulatur kann das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen und auch die Fortpflanzungsorgane in ihrer Beweglichkeit einschränken. Beispielsweise hängt die Gebärmutter mit Bändern am Kreuzbein. Osteopathie hilft, die Körperhaltung zu verbessern und die Anpassung zu erhöhen.

Wie kann Osteopathie die Fruchtbarkeit beeinflussen

Osteopathie kann die Fruchtbarkeit auf verschiedene Weisen beeinflussen, indem sie das körperliche Gleichgewicht fördert und Blockaden oder Dysfunktionen im Körper löst, die die Fortpflanzung beeinträchtigen könnten. Hier sind die wichtigsten Mechanismen, wie Osteopathie die Fruchtbarkeit unterstützen kann:

1. Verbesserung der Durchblutung

Eine gute Durchblutung ist entscheidend für die Gesundheit der Fortpflanzungsorgane, da sie den Transport von Nährstoffen und Sauerstoff fördert und Abfallstoffe effizient abtransportiert. Osteopathie kann helfen, die Blutzirkulation zu verbessern, besonders im Bereich der Beckenregion, was zu einer besseren Funktion der Eierstöcke, der Gebärmutter und des gesamten Fortpflanzungssystems führt.

2. Hormonelle Balance und Stressabbau

Stress hat einen direkten Einfluss auf den Hormonhaushalt und kann den Zyklus von Frauen stören, was die Fruchtbarkeit negativ beeinflusst. Osteopathische Techniken helfen, das Nervensystem zu beruhigen, Verspannungen zu lösen und den Stresslevel zu senken. Weniger Stress bedeutet eine bessere Hormonregulation und damit eine bessere Fruchtbarkeit. Gezielte Techniken wie sanfte Manipulationen, die das parasympathische Nervensystem anregen, können helfen, den Cortisolspiegel zu senken und die Balance zwischen den Hormonen zu verbessern.

3. Fasziale Spannung im Becken

Eine falsche Haltung oder muskuläre Verspannungen im Bereich der Hüfte und des Beckens können den Druck auf die Fortpflanzungsorgane erhöhen und deren Beweglichkeit und Funktion beeinträchtigen. Osteopathische Techniken helfen, diese Verspannungen zu lösen.

4. Unterstützung bei hormonellen Dysfunktionen

Einige hormonelle Ungleichgewichte, wie zum Beispiel ein hoher Prolaktinspiegel oder ein Ungleichgewicht der Sexualhormone, können durch Osteopathie unterstützt werden. Wenn Blockaden oder muskuläre Dysfunktionen im Bereich der Wirbelsäule, des Beckens, des Kopfes oder des Nackens vorliegen, kann dies auch die Hormonproduktion beeinträchtigen. Osteopathische Techniken können helfen, die Kommunikation zwischen den Organen und dem Nervensystem zu optimieren, was wiederum die Hormonproduktion regulieren kann und die Organe beweglich macht.

Welche strukturellen oder funktionellen Einschränkungen im Körper können eine Schwangerschaft erschweren?

Es gibt eine Vielzahl struktureller und funktioneller Einschränkungen im Körper, die eine Schwangerschaft erschweren oder verhindern können. Viele dieser Einschränkungen betreffen das Zusammenspiel von Bewegungsapparat, Faszienapparat, inneren Organen und Nerven- und Hormonsystem. Genau hier setzt die Osteopathie an. Sie versucht, solche Einschränkungen aufzuspüren und zu lösen, um die natürlichen Funktionen des Körpers, einschließlich der Fruchtbarkeit, zu unterstützen.

Hier sind die häufigsten strukturellen und funktionellen Einschränkungen, die eine Schwangerschaft erschweren können:

Beckenschiefstand und Blockaden im Beckenbereich

Ein verschobenes oder blockiertes Becken kann die Stellung der Gebärmutter und die Durchblutung im kleinen Becken beeinträchtigen. Die Folge kann eine Einschränkung der Mobilität der Gebärmutter, eine schlechtere Durchblutung der Eierstöcke und ein veränderter Hormontransport sein.

Die Mobilisation der Iliosakralgelenke und auch das Lösen von Spannungen im Bereich der Gebärmutter und Eierstöcke sowie der Lendenwirbelsäule können die Frau unterstützen.

Eingeschränkte Zwerchfellbewegung

Das Zwerchfell beeinflusst durch seine Pumpbewegung den venösen und lymphatischen Rückfluss aus dem Becken. Es können Stauungen im Unterbauch und eine eingeschränkte Durchblutung der Fortpflanzungsorgane entstehen. Durch die Verbesserung der Zwerchfellbeweglichkeit wird die Selbstreinigung und der Stoffwechsel im Beckenraum unterstützt.

Störungen im vegetativen Nervensystem (z. B. durch Stress)

Dauerstress aktiviert das sympathische Nervensystem („Kampf oder Flucht“) und hemmt das parasympathische System („Ruhe und Verdauung“), das für die Fortpflanzung wichtig ist. Es entstehen Zyklusstörungen, hormonelles Ungleichgewicht und Eisprungprobleme.

Die Behandlung der Schädelbasis (Vagusnerv), der Wirbelsäule und der Regionen in der Wirbelsäule unterstützen die Regulation des Nervensystems.

Verklebungen (z. B. nach Operationen, Entzündungen oder Endometriose)

Narben oder Verwachsungen im Bauchraum können die Beweglichkeit von Organen wie Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcken einschränken. Sanfte Mobilisation von Narbengewebe und die Lösung faszialer Spannungen im kleinen Becken sind sehr hilfreich.

Wirbelsäulenfehlstellungen (besonders in Lendenwirbelsäule und Kreuzbein)

Diese Fehlstellungen oder Blockaden können die nervale Versorgung und Beweglichkeit der Beckenorgane stören. Die Wiederherstellung der Beweglichkeit der Wirbelsäule und die Entlastung der Nervenbahnen ist der osteopathische Ansatz.

Einschränkungen im Bereich des kraniosakralen Systems (Schädel-Kreuzbein-System)

Ein gestörter Bewegungsablauf zwischen Schädel und Kreuzbein kann die Hypophyse, eine zentrale Hormondrüse für die Fruchtbarkeit, und die Nervenbahnen beeinflussen. Eine Folge davon kann eine hormonelle Dysregulation sein (z. B. FSH, LH, Östrogen, Progesteron). Die kraniosakrale Therapie unterstützt den Liquorfluss und die hormonelle Steuerung.

Fehlfunktionen im hormonellen Regelkreis (Hypothalamus – Hypophyse – Eierstock)

Die Hormonachse ist sehr sensibel und kann durch funktionelle Störungen im Körper (z. B. Stress, Bewegungsmangel, Übergewicht, Entzündungen) aus dem Gleichgewicht geraten. Die Folge davon kann ein ausbleibender Eisprung, eine Gelbkörperschwäche und ein unregelmäßiger Zyklus sein.

Der ganzheitliche Ansatz zur Rebalancierung des vegetativen Nervensystems und die kraniosakrale Arbeit sowie Organmobilisation unterstützen den Ablauf.

Gibt es spezielle Techniken und Übungen, die Frauen und Männer mit Kinderwunsch unterstützen können?

Gezielte osteopathische Techniken und Übungen können Frauen und Männer mit Kinderwunsch unterstützen. Diese Methoden konzentrieren sich darauf, den Körper in bestmöglicher Verfassung für eine Schwangerschaft oder für eine bessere Durchblutung im Beckenbodenbereich bei Männern und bei Frauen zu unterstützen.

Einige Techniken sind speziell auf die Wiederherstellung der körperlichen Funktionen und den hormonellen Ausgleich ausgerichtet, andere auf das Reduzieren von Stress und die Förderung einer besseren Durchblutung.

Spezielle Techniken der Osteopathie richten sich bei Männern an die Wiederherstellung der Funktion des Beckenbodens, der Innervation der Prostata und der Mobilisierung der Leber, um einige zu nennen.

Wie lange dauert es in der Regel, bis erste Verbesserungen durch osteopathische Behandlungen spürbar werden?

Der osteopathischen Behandlung geht immer eine genaue Aufnahme der Geschichte der Patienten voraus. Es folgt eine genaue Untersuchung, wo Dysfunktionen festgestellt werden können. Die Therapie ist individuell und zeigt die ersten Erfolge durchschnittlich nach 4–5 Behandlungen. Natürlich ist das aber sehr individuell.

Können osteopathische Techniken auch nach einer künstlichen Befruchtung unterstützend wirken?

Osteopathische Techniken können nach einer künstlichen Befruchtung (z. B. IVF oder ICSI) durchaus unterstützend wirken. Sie bieten eine sanfte Möglichkeit, den Körper in dieser sensiblen Phase zu unterstützen, das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern und potenzielle Hindernisse zu beheben, die den Erfolg der Behandlung beeinträchtigen könnten. Die Durchblutung wird gefördert und die Beweglichkeit der umliegenden Gewebe verbessert. Die sanften Techniken fördern auch die Tiefenentspannung und den körperlichen Ausgleich, und unterstützen die werdenden Mütter und Väter.

Kontakt und weitere Informationen

Helene Schenk ist Inhaberin der Praxis cam⁺ in Bozen. Das Gesundheitszentrum vereint ein Expertenteam aus hoch qualifizierten Physiotherapeuten, Osteopathen, Sportwissenschaftlern, Ärzten und einer Ernährungstherapeutin. Auf der Website findest du ausführliche Informationen zu den einzelnen Therapieangeboten und alle Kontaktdaten.


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